Eine kurze Zusammenfassung, wann der Einsatz von Freiberuflern sinnvoll erscheint.
Zunächst eine kleine Eingrenzung: Ich bin freiberuflich unterwegs und unterstütze Unternehmen dabei, Produktdaten durch das Netz zu bewegen.
Durch meine Arbeit bin ich oft in Gesprächen, in denen Verstärkung für Teams gesucht wird.
Ich bekomme einiges mit und versuche hier, meine Gedanken zu sortieren – für mich selbst, aber vielleicht auch für dich, falls du überlegst, ob ein Freiberufler für deinen konkreten Fall sinnvoll sein könnte.
Also, legen wir los.
Freiberufler sind Dienstleister. Sie sind Experten auf ihren Gebieten und flexibel einsetzbar – so lauten die klassischen Sprüche. Aber was bedeutet das konkret?
- Expertenwissen: Ein Freiberufler bringt Fachkompetenz mit. Wenn man jemanden engagiert, kann man erwarten, dass er sein Thema wirklich beherrscht.
- Flexibilität: Freiberufler arbeiten nicht fest für ein Unternehmen, sondern sind projektbasiert verfügbar – sie können also genau dann eingesetzt werden, wenn sie gebraucht werden.
Kurz gesagt: Freiberufler bieten Wissen in Zeit- oder Paketform.
Daher hängt es stark vom zugrunde liegenden Problem ab, ob es sinnvoll ist, Verstärkung durch einen Freiberufler zu holen.
Ich habe bisher folgende Problemstellungen erlebt, bei denen der Einsatz von Freiberuflern unternehmerisch sinnvoll ist:
- Zeit – Engpässe überbrücken
- Wissen – Externe Expertise ins Unternehmen holen
- Fertig-Lösung – Konkrete Aufgaben umsetzen
1. Zeitlich begrenzte Engpässe mit Freiberuflern lösen
Ein Beispiel: Ein Unternehmen kämpft mit Mitarbeiterfluktuation und einem wachsenden Backlog. Trotzdem möchte man sich die Zeit nehmen, den passenden Mitarbeiter zu finden, während die Technik weiterhin gepflegt wird.
Hier können Freiberufler helfen.
Ein häufiger Einwand von Unternehmen: „Onboarding lohnt sich nicht, unser System ist zu komplex.“
Aber genau hier setzt die Expertise eines Freiberuflers an. Die Erwartung sollte sein, dass sich ein externer Experte schnell und selbstständig in ein neues System einarbeiten kann – das gehört zum Berufsbild.
2. Wissensaufbau durch Know-how von außen
Ein Beispiel: Ein Unternehmen möchte neue Technologien ausprobieren und sucht jemanden, der nicht nur Wissen einbringt, sondern auch das Team beim ersten Projekt erfolgreich begleitet.
Auch hier können Freiberufler unterstützen.
Ein häufiger Einwand: „Wenn der Freiberufler geht, geht auch das Wissen verloren.“
Das ist ein berechtigter Punkt, aber nicht nur ein Problem externer Experten. Die eigentliche Frage ist: Wie wird Wissen im Unternehmen festgehalten?
Deshalb ist es wichtig, dass bereits vor Projektstart geklärt wird, wie Wissen dokumentiert und weitergegeben wird. Viele Freiberufler haben Erfahrung damit und legen ohnehin Wert auf Dokumentation – nicht zuletzt, um für sich selbst den Überblick zu behalten.
3. Lösung von konkreten Problemen
Einige typische Fälle:
- Ein gewachsenes System soll auf die neueste Version aktualisiert werden
- Ein neuer Zahlungsdienstleister soll angebunden werden
- Ein Unternehmen weiß, dass es etwas ändern muss, ist sich aber noch unsicher, was möglich ist
- Daten sollen aus einem externen System integriert werden
- Ein neues System soll eingeführt werden
Hier gibt es kaum generelle Einwände, denn das Problem ist klar definiert.
Ein besonderer Vorteil: Wenn ein Freiberufler eine Lösung zum Festpreis anbietet, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er diese Aufgabe bereits mehrfach erledigt hat. Dadurch profitieren Unternehmen von seiner Erfahrung.
Fazit
Der Einsatz von Freiberuflern kann unternehmerisch sinnvoll sein, wenn:
- Zeitlich begrenzte Engpässe überbrückt werden müssen
- Neues Wissen ins Unternehmen geholt werden soll
- Eine konkrete Aufgabe schnell und effizient gelöst werden muss
Wichtig ist, sich vorab genau zu überlegen, welche Rolle der Freiberufler übernehmen soll und wie das gewonnene Wissen nachhaltig im Unternehmen bleibt.
Auch bei dem Einsatz von Freiberuflern gilt das Gesetz des Instruments.
Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel
Für das richtige Problem ist der Einsatz von Freiberuflern eine sinnvolle Wahl.

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